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Verkupfern

Verfahren

Verkupfern

Kupferüberzüge werden großtechnisch aus cyanidischen oder sauren Elektrolyten abgeschieden, wobei jedes Verfahren seine spezifischen Vorteile besitzt. Allerdings erlauben es nur die cyanidischen Bäder, Kupfer direkt auf den Grundmaterialien Stahl und Zinkdruckguß aufzubringen. Die so erhaltenen Überzüge sind gleichmäßig glänzend, jedoch nicht entsprechend eingeebnet wie beim sauren Prozess. Herausragendes Merkmal der cyanidisch abgeschiedenen Überzüge ist ihre sehr gleichmäßige Schichtdickenverteilung und das Deckvermögen. So werden oftmals auch tiefer liegende Sacklochbohrungen vollständig bedeckt.

Unabhängig vom elektrolytischen Verfahren sind Kupferüberzüge duktil (verformbar), mechanisch leicht zu bearbeiten (z. B. Polieren), weich und von rötlicher Farbe. Zudem stellen sie einen guten Leiter für elektrischen Strom und Wärme dar. Obwohl Kupfer ein Halbedelmetall ist, oxidiert es an der Atmosphäre. Dabei bildet es braune bis schwarze Sulfidschichten oder – bedingt durch Carbonat/Sulfat – grüne Patinaüberzüge. Kupferschichten sind weitgehend beständig gegen viele Säuren und Basen. In oxidierenden Säuren (z. B. Salpetersäure) oder komplexbildnerhaltigen Lösungen (z. B. ammoniakalisch) löst sich das Metall dagegen auf. Kupferschichten werden in Überzugssystemen oft als Basisschicht abgeschieden. Aufgrund ihrer guten Dehnbarkeit tragen sie dazu bei, Spannungen zwischen Grundwerkstoff und Überzugssystem auszugleichen und so auch die Haftung zwischen beiden Partnern zu erhalten. Zudem stellen sie eine gute Korrosionsbarriere dar. Darüber hinaus finden Kupferschichten auch für dekorative Zwecke Anwendung, bei der sie als äußerer Überzug ohne und mit nachträglichen Färbungen (z. B. „Altkupfer“) abgeschieden werden.

Einige technische Daten:
  • Schmelzpunkt des Reinkupfers: 1.083 °C
  • Vickers-Härte: 120 - 140 HV
  • Dehnung 1 - 30 %
  • IMDS-ID-Nummer: 736943
Vorteile zusammengefaßt:
  • Dekoratives, rötliches Aussehen
  • Gute chemische Beständigkeit
  • Gute Korrosionsbeständigkeit
  • Durchaus lötbar
  • Sehr gut aufpolierbar
Normative Erwähnung:

DIN EN ISO 1456 (im Schichtverbund); verschiedene Werksnormen

Anwendungsbeispiele:

Bauteile mit dekorativen Oberflächen; Werkstücke, deren Oberfläche beim Einsatzhärten durch Kupferschichten partiell weicher gehalten werden soll; auf Korrosion beanspruchte Bauteile, bei denen das Kupfer in einem Schichtsystem zur Erhöhung der Schutzwirkung beiträgt.

Zu den typischen Einsatzgebieten galvanischer Kupferschichten zählen Sanitärarmaturen, Automobilbau, Möbel- und Beschlagindustrie, Freizeitartikel, Maschinenbau, Ladenbau u. v. m.

Anm.: Die hier angegebenen Informationen und Daten beziehen sich auf bei HATTLER angewendete Verfahren, erheben keinen Anspruch auf Vollständig-/Richtigkeit und dienen als unverbindliche Richtwerte.